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Samstag, 25. März 2006

Zwillinge Widerwillen

Kinder sind ein Segen. Darüber lässt sich nicht streiten. Doch was ist mit ihrer Transportfähigkeit? Wie bekommt Muttern ein Frischgeschlüpftes sicher und bequem durch die Welt kutschiert?
Natürlich in einer Kinderchaise, einem Hightech - Kinderwagen, der in allen Situationen brilliert. Selbst beim Einkauf im Supermarkt.
Emma kann zwar die Not einer Mutter, nicht gleichzeitig einen Einkaufs- und Kinderwagen schieben zu können, absolut gut verstehen, aber sie hasst diese multifunktionalen, Kindertagesstätten ähnelnden Windelträgerbeförderungseinheiten. Und das nicht nur wegen ihrer Offroadbereifung, die im Gelände sicherlich eine hervorragende Performance hat, aber in ihrem Profil bequem Platz bietet, um ein Tagesgeschäft einer ausgewachsenen Dogge unterzubringen. Für Emma bedeutete diese vulkanisierte Errungenschaft des Babytransportes, den ganzen Winter über nur eins: Wischen, Wischen und noch mal Wischen.
Witterungsunabhängig ist jedoch die Tatsache, dass diese Schreihalsmobile achthunderteinundneunzig Taschen, Fächer, Klappen, Netze, Gitter und sonstige Aufbewahrungsmöglichkeiten bieten. So natürlich auch beim Gang durch den Gourmettempel von Emma. Da werden Bananen in Seitentaschen verstaut, Gute-Nacht-Brei-Gläschen verschwinden in klettverschlossenen Verdeckbeuteln, Nudelpakete versinken in latexgepolsterten, vollintegrierten Unterbaukörben und Fencheltee steckt elegant im zipverschließbaren Lenkertornister.
Was bis dahin nicht untergebracht werden konnte, landet auf der Wind- und wetterfesten, garantiert schalldichten Wagenabdeckung, also auf dem Kinderwagen. Dabei stört es kaum eine Mutter, dass darunter ja noch ein Kindlein schlummert. Muss es auch nicht, denn so ein Wagen wäre sicher auch groß genug um den Sprössling zu seiner ersten Kommunion zu kutschieren.
Emma hat oft Mitleid mit den kleinen Würmchen, die wie nach einem Lebensmittelerdbeben, verschüttet unter den Fressalien darauf warten, bis sie endlich wieder Tageslicht erblicken.
So lenkte neulich, eine im Mutterglück schwelgende junge Frau ihren Kinderwagen durch Emmas Laden. Allerdings glich die ganze Sache eher einer Fahrt über einen Hinderniss parcours. In Sachen Kurvenradius, waren wohl bei der Wagenentwicklung keine Dummys für Supermarktfahrten verfügbar.
Als die Mutter, ohne größeren Schaden anzurichten, alle Hindernisse bewältigt hatte, kam sie, Kind, Ware und Vehikel an der Kasse an. Jetzt folgte das spannende Procedere des "Warenwiederfindens", welches stimmungsvoll von den Geräuschen der verschiedenen Verschlußmöglichkeiten begleitet war. Ein Ratsch, fünf Klick, acht Zipppp und drei Raschel, konnten zum Glück das Hosenscheisserchen nicht aus dem Schlaf bringen. So landeten vermutlich alle Sachen auf dem Band vor Emma. Sie hat ein Urvertrauen in ihre Kundschaft und zweifelt recht selten an deren Ehrlichkeit. Doch bei solchen verwirrenden Lagerbedingungen, wirft sie schon mal einen flüchtigen Blick ins Wageninnere. Diese professionelle Achtsamkeit ist natürlich mit mütterlichem Instinkt getarnt, und Emma entdeckt im Innern der Chaise tatsächlich noch eine mittelgroße Sellerieknolle. Ein zweiter Blick lässt sie sichergehen, dass es sich nicht um Zwillinge handelt, die dort im Kissen schlummern.
Die Mutter seufzt echauffiert während sie das Portemonnaie schon in der Hand hält :" So ich glaube das ist alles"
Emma ist freundlich wie immer und während sie die Ware der Kundin einzeln über den Scanner zieht, deutet sie mit dem Kopf in den Kinderwagen und erwidert vorsichtig fragend:" Sellerie?"
Etwas verdutzt aber mit dem typischen Stolz einer jungen Mutter antwortet sie:"Aber nein, Vallerie, 2 Monate und 5 Tage."

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